Die Zuschauer trauten ihren Augen kaum, als die Anzeigetafel im Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter nach knapp 20 Minuten eine 15:5-Führung für den SVL anzeigte. Bis dahin hatte unser Team tatsächlich Handball wie aus einem Guss gezeigt, vielleicht die stärksten 20 Minuten der Saison. Die Abwehr stand sehr kompakt und ließ die SG-Angreifer kaum zu ihrem Spiel kommen, das erste Gegentor aus dem Spiel heraus fiel erst in der 10. Minute. Und im Angriffsspiel klappte fast alles – schöne Rückraumtore, perfekte Kreisanspiele, starke Eins-gegen-Eins-Aktionen, sogar ein wunderbares Kempa-Tor, das Alexandru Vulpe für Julian Mayer auflegte. Die Fans waren begeistert, als der SVL über 4:0 und 11:3 auf 15:5 davonzog. Dann unvermittelt ein kurzer, aber heftiger Bruch im Spiel – vier Gegentreffer innerhalb von etwas mehr als zwei Minuten, die Gäste verkürzten auf 15:9. Diesen beginnenden Negativlauf, resultierend aus leichten Fehlern und verfrühten Abschlüssen, stoppte Coach Wowra mit einer Auszeit, und seine Schützlinge fanden wieder in die Spur und bauten die Führung auf 19:10 aus. Durch eine erneute kleine Schwächephase schmolz der Vorsprung in den letzten zwei Minuten vor der Pause jedoch wieder auf sechs Tore dahin.
So gut wie die erste Halbzeit für den SVL begonnen hatte, so schlecht verlief der Start in Hälfte zwei. Das Angriffsspiel lief nicht mehr so flüssig, in der Abwehr ließ man nun auch immer wieder die letzte Konsequenz vermissen, und so war in der 39. Minute von dem komfortablen Zehn-Tore-Vorsprung gerade mal noch ein einigermaßen beunruhigendes 23:20 übriggeblieben. Doch wieder gelang es den Langensteinbacher Akteuren, im richtigen Moment das Konzentrationslevel anzuheben und das Spiel mit einem 4:0-Lauf zum 27:20 wieder in die gewünschten Bahnen zu lenken. Als der an diesem Abend beste SVL-Schütze Julian Mayer mit seinem zehnten Treffer zum 31:21 in der 49. Minute den alten Zehn-Tore-Abstand wieder hergestellt hatte, war das Spiel entschieden, und in der Schlussphase konnten die Gäste etwas Resultatskosmetik betreiben.
So durften sich die SVL-Spieler nach einer zwar wechselhaften, aber insgesamt starken und souveränen Vorstellung über einen 35:28-Sieg freuen und sich von den Fans feiern lassen.
Mit den beiden Heimsiegen in dieser Woche hat der SVL den zweiten Platz bei nun 23:9 Punkten weiter gefestigt.
Robin Heimann (Tor), Alexander Ostrowski (Tor), Julian Mayer (10/3), Leon Schumacher (6), Jonas Mokrusch (5), Sorin Dinescu (4), Alexandru Vulpe (4), Frederik Ried (3), Sebastian Stotz (2), Christian Kramer (1), Florian Böttcher, Simon Leufen, Daniel Seela, Thomas Edelmann (n.e.)
SVL-Coach Robert Wowra meinte zum Spiel: „Das war ein so nicht zu erwartender souveräner und deutlicher Sieg. Basis war die wieder überragende Abwehr unterstützt durch Robin im Tor, und im Gegensatz zu Donnerstag haben wir diesmal unsere Chancen vorne konsequent genutzt.
Dass wir den Gegner nach einer 10-Tore-Führung wieder auf 3 Tore ranlassen, hat die Sache Anfang der 2. Halbzeit unnötig spannend gemacht. Innerhalb von 10 Minuten wieder auf 10 Tore wegzuziehen, nehme ich dafür natürlich gern. Die Schwankungen innerhalb eines Spiels sind aber schon extrem. Daran werden wir arbeiten. Nächste Woche bei der TGS wollen wir nochmal so einen positiven Auftritt hinlegen, bevor wir nochmal eine längere Pause vor dem Saison-Endspurt haben.“
Vorschau:
Am kommenden Samstag, 16.03.2024, trifft der SVL in der Pforzheimer Sporthalle am Benckiserpark auf die Drittliga-Reserve der TGS Pforzheim. Die Mannschaft freut sich auf die Unterstützung durch zahlreiche SVL-Fans.
Anpfiff 19 Uhr