40 Minuten lang starker SVL
Die personelle Situation hatte in der Woche vor dem Spiel für einige Sorgenfalten bei SVL-Coach Robert Wowra gesorgt, musste er doch auf Julian Mayer, Alexandru Vulpe und Thomas Edelmann verzichten.
Doch der Kader ist ja bekanntermaßen groß genug, um solche Ausfälle auffangen zu können – wenn es sein muss, auch mit einem Schuss Kreativität, die unter anderem den neuen Linksaußen Felix Diebold hervorbrachte.
Die ersten beiden Tore der Partie durften die Gastgeber für sich verbuchen, doch die SVL-Mannen fanden dann rasch ins Spiel und machten durch Leon Schumacher, Daniel Seela und drei Mal Frederik Ried aus dem 0:2 eine 5:3-Führung. Dieser Zwei-Tore-Vorsprung hatte auch nach 20 Minuten Bestand, ehe der SVL mit einem 4:0-Lauf zwischen der 23. und 26. Minute auf 15:9 davonziehen konnte. Der Ball lief nun gut durch die eigenen Reihen, mit gutem Spielaufbau und viel Zug zum Tor wurde die SG-Abwehr nun vor einige Probleme gestellt. Mit einer 16:11-Führung für die Wowra-Schützlinge ging es in die Kabinen. Einigermaßen beruhigend, sollte man meinen, hätte man nicht in den beiden letzten Spielen erlebt, wie schnell ein solcher Pausenvorsprung verspielt sein kann.
Offensichtlich hatte man jedoch aus diesen Erfahrungen die richtigen Lehren gezogen und startete in den zweiten Spielabschnitt mit gleichbleibend hoher Konzentration und viel Tempo Und Zielstrebigkeit. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatte man die Führung auf 23:13 ausgebaut und dem jungen Gastgeberteam den Zahn gezogen. Der Zehn-Tore-Vorsprung hatte auch beim 25:15 zwei Minuten später noch Bestand, doch dann riss der Faden angesichts des hohen Vorsprungs doch ziemlich unvermittelt. Die spielerische Linie ging komplett verloren, stattdessen versuchte sich jeder Spieler an Einzelaktionen, meist ohne Erfolg. Da man die SG mit einigen leichtfertigen Ballverlusten außerdem noch zu schnellen Gegenstößen einlud, schmolz die Führung rasch dahin, und als die Anzeigentafel neun Minuten vor dem Ende nur noch ein 26:21 für den SVL anzeigte, begann der eine oder andere auf der Tribüne leicht nervös zu werden. Eine Auszeit brachte kurzzeitig wieder etwas Beruhigung, Felix Diebold und Daniel Seela konnten mit ihren Treffern wieder auf 27:21 und 28:22 erhöhen, doch die Gastgeber gaben sich immer noch nicht geschlagen, waren vier Minuten vor dem Abpfiff beim 24:28 noch mal auf vier Tore dran, ehe Frederik Ried mit dem 29:24 die unnötigerweise fast noch mal ins Spiel gekommene Spannung endgültig beseitigte.
Von der Schlussphase abgesehen, zeigte der SVL eine gute Vorstellung und hat durch den insgesamt souveränen Sieg seinen Platz in der Spitzengruppe mit jetzt 13:5 Punkten weiter gefestigt.
Robin Heimann (Tor), Alexander Ostrowski (Tor), Jonas Mokrusch (4), Daniel Seela (8/3), Florian Böttcher, Leon Schumacher (3), Sebastian Stotz, Christian Kramer, Simon Leufen (2), Felix Diebold (4), Frederik Ried (7), Sorin Dinescu (1), Timo Rösch (1)
SVL-Trainer Robert Wowra meinte zum Spiel: „Das Spiel lässt sich heute in 3 Phasen teilen: Die ersten 20 Minuten war das Spiel recht ausgeglichen, insbesondere weil wir in der Abwehr noch nicht genug Zugriff bekommen hatten. Von Minuten 20-40 war das ein regelrechter Sturmlauf. Aus einer kompakten Abwehr heraus haben wir uns dann auch im Angriff viel leichter getan und auch ein paar einfache Tore machen können. In diesen 20 Minuten konnten wir uns mit einem 12:4-Lauf auf 10 Tore absetzen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt auch entschieden.
Natürlich wird bei so einem Vorsprung auch hier und da mal was ausprobiert, was dann auch mal daneben gehen kann. In den letzten 20 Minuten waren mir das aber zu viele individuelle Ideen, die uns am Ende auch einen deutlicheren Sieg gekostet haben.
Am Ende stehen aber 2 Auswärts-Punkte und der Sprung auf Tabellenplatz 2. Diesen Schwung und die gute Stimmung wollen wir in das nächste Auswärtsspiel gegen Heidelsheim/Helmsheim mitnehmen. Ein besonderer Dank an die Fans, die den weiten Weg auf sich genommen haben und dem nicht immer ganz fachkundigen Heimpublikum bei der Stimmung ordentlich Paroli geboten haben.“
Vorschau:
SG Heidelsheim/Helmsheim 2 – SVL 2
So. 10.12.2023, 17.30 Uhr
Sporthalle Heidelsheim
Das nächste schwere Auswärtsspiel steht am kommenden Sonntag auf dem Spielplan. Aufsteiger Heidelsheim/Helmsheim, vom Ex-SVL-Trainer Benjamin Ziefuß trainiert, hat sich gut in der Landesliga etabliert und liegt mit 9:11 Punkten auf einem Mittelplatz. Die Mannschaft kann jedem Gegner sehr gefährlich werden, und der SVL wird dort eine Top-Leistung zeigen müssen, um auch das dritte Auswärtsspiel in Folge siegreich gestalten zu können.