SVL – HC Neuenbürg 2 19:19 (14:8)

Einbruch nach starker erster Hälfte
 
Überall blickte man in ratlose Gesichter nach dem Schlusspfiff der Partie zwischen dem SVL und dem HC Neuenbürg. Niemand konnte so recht verstehen, was in den zweiten 30 Minuten geschehen war, warum unser Team ein Spiel nicht gewonnen hatte, das man bis zur Pause sicher im Griff gehabt hatte.
Denn eine Halbzeit lang zeigte der SVL eine Klasseleistung. Lediglich in den ersten Minuten taten sich die Kaupa-Schützlinge etwas schwer, doch nachdem sie einen 3:5-Rückstand in eine 7:5-Führung verwandelt hatten, bekamen sie die Partie zunehmend in Griff. Mit guter Abwehrarbeit machte man den Gästeangreifern das Leben schwer und ließ zwischen der 12. und der 30. Minute nur drei Gegentreffer zu. Ununterbrochen angetrieben vom sehr agilen Sorin Dinescu konnte der SVL die Führung so bis zum Seitenwechsel auf 14:8 ausbauen. Auch wenn man weiß, dass eine Sechs-Tore-Führung zu diesem Zeitpunkt im Handball noch lange keine Entscheidung bedeutet, so war der Eindruck bei allen Anwesenden in der Halbzeitpause doch der, dass der bisherige Spielverlauf und der Gesamteindruck, den beide Teams bis dahin gemacht hatten, doch klar für den SVL sprächen.
Doch die in Erwartung einer entspannten zweiten Spielhälfte sich bereits gemütlich zurücklehnenden Zuschauer in der gut besuchten Jahnhalle merkten spätestens fünf Minuten nach Wiederanpfiff, dass das Spiel wohl doch viel aufregender verlaufen würde als man sich das gewünscht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war der schöne Vorsprung bereits auf 15:12 geschrumpft, und die Gäste waren wieder im Spiel, während beim SVL buchstäblich nichts mehr gelang. Null Gefahr aus dem Rückraum, kaum noch klare Angriffsaktionen, infolgedessen immer wieder vom Schiedsrichtergespann angezeigtes Zeitspiel, schlechte und unvorbereitete Würfe, dazu vermehrt technische Fehler – es kam alles zusammen. Wer jemals Handball gespielt hat, weiß, dass das manchmal passiert und man kollektiv als Mannschaft einfach keinen Ausweg mehr findet, sondern stattdessen angesichts der dahinschmelzenden Führung immer verkrampfter wird. So kam Neuenbürg beim 16:15 erstmals auf ein Tor heran, eine Auszeit des SVL, gefolgt von zwei Dinescu-Toren, schien den SVL wieder in die Spur zu bringen, doch man fand weiterhin keine Ruhe und Sicherheit mehr. Dass der Treffer von Julian Mayer zum 19:17 in der 50. Minute der letzte des SVL in diesem Spiel bleiben sollte, konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, war jedoch symptomatisch für die zweite Halbzeit unseres Teams. Zum Glück gelangen auch den Gästen nur noch zwei weitere Tore in einer zerfahrenen Schlussphase, so dass sich die beiden Teams am Ende mit einem 19:19-Unentschieden trennten.
 
Alex Ostrowski (Tor), Robin Heimann (Tor), Leon Schumacher (2), Julian Mayer (6/2), Sebastian Stotz, Luis Becker (1), Niklas Bäuerle, Daniel Seela (1), Sorin Dinescu (7/2), Leon Birk (2), Simon Leufen (n.e.), Jakob Enderle (n.e.), Jonas Mokrusch (n.e.)
 
Für den SVL, der mit nun 7:3 Punkten trotz des ärgerlichen Punktverlusts auf dem dritten Platz bleibt, geht es jetzt im letzten Vorrundenspiel darum, eben diesen Rang zu verteidigen, der nämlich zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde mit den drei Ersten aus der anderen Landesligagruppe berechtigen würde.
 
Der SVL muss zum stark eingeschätzten Tabellenzweiten nach Durlach (8:2 Punkte) und braucht bei diesem Spiel die Unterstützung vieler Fans!
Das Spiel findet am Sonntag, 28.11.21, 17.40 Uhr, in der Weiherhofhalle Durlach statt

SVL-Trainer Tim Kaupa zum Spiel:

Nach so einer überragenden ersten Halbzeit fühlt sich das Unentschieden natürlich wie eine Niederlage an. Wir spielen heute eine unangenehme Abwehr und schaffen es, so eine starke Mannschaft wie Neuenbürg bei 19 Gegentoren zu halten.
Leider lassen wir am Anfang der zweiten Halbzeit zu viele Großchancen liegen und bringen den HCN damit wieder ins Spiel. Fünf geworfene Tore in Durchgang zwei sind deutlich zu wenig, da haben wir vor allem aus dem Rückraum zu wenig Druck auf die Abwehr erzeugt.
Aber ich möchte heute das Positive mitnehmen. In der Abwehr haben wir über weite Strecken das gespielt, was wir uns im Trainerteam vorstellen. Besonders gefreut habe ich mich über die starke Leistung von Sorin Dinescu, der heute in Abwehr und Angriff ein absoluter Schlüsselspieler war.
Nun haben wir es nächste Woche in Durlach in eigener Hand uns für die Aufstiegsrunde zu qualifizieren. Sicherlich auf dem Papier der stärkste Gegner der Liga und ein echtes Brett.
Aber auch unsere Mannschaft hat in den vergangenen Monate eine gute Entwicklung genommen und ist unangenehm zu bespielen. Daher fahren wir mit breiter Brust nach Durlach und wollen auch dort etwas Zählbares mitnehmen.“