Post Südstadt KA – SVL 37:31 (14:15)

Schwache zweite Halbzeit
 
Bis zehn Minuten vor dem Abpfiff, als Leon Schumacher den Ausgleich zum 26:26 erzielte, war für den SVL beim Gastspiel in der Eichelgartenhalle alles möglich. Doch dann fiel unser Team, das bis dahin fast immer geführt hatte, völlig auseinander und wurde von den nun euphorisierten Gastgebern förmlich vorgeführt. Diese nutzten die immer zahlreicher werdenden kapitalen Fehler und Ballverluste im SVL-Angriffsspiel gnadenlos aus und erzielten in den letzten 10 Minuten noch elf (!) Tore.
Wieder einmal, und dies wiederholt sich im Moment Woche für Woche, fanden die Kaupa-Schützlinge gut ins Spiel, störten die Kreise der spielfreudigen PSK-Akteure wirkungsvoll und führten nach 11 Minuten mit 7:4. In der 23. Minute lag der SVL erstmals mit vier Toren vorne, ehe die Gastgeber einige Unachtsamkeiten in der Langensteinbacher Abwehr ausnutzten, um bis zum Pausenpfiff auf 14:15 heranzukommen. Schon gegen Ende der ersten Halbzeit deuteten sich die Probleme an, die den SVL in den zweiten 30 Minuten beschäftigen sollten. Gegen die offensive PSK-Abwehr taten sich unsere Spieler sehr schwer, wirkten oft hilflos und leisteten sich zahlreiche technische Fehler.
Dies setzte sich nach Wiederanpfiff nahtlos fort. Man fand im Rückraumspiel einfach keine spielerischen Lösungen, um Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden und agierte häufig planlos und mit zunehmender Spieldauer immer verkrampfter. Lediglich über die Außen und über den Kreis sowie durch die eine oder andere 1-gegen-1-Aktion von Sebastian Stotz konnte man das Post-Tor in Gefahr bringen. Dennoch schaffte man es noch eine Zeitlang, die knappe Führung zu verteidigen. In der 43. Minute war es dann jedoch so weit: die Gastgeber schafften den 20:20-Gleichstand. Zwar hielt unser Team in den nächsten Minuten noch mal dagegen und ging noch zwei Mal mit zwei Toren in Führung, doch irgendwie wurde man bereits in dieser Phase das Gefühl nicht los, dass sich das Blatt langsam wendete. Die Fehler im SVL-Aufbauspiel häuften sich jetzt dramatisch, auch die Abwehr ließ die agilen Angreifer jetzt zu sehr gewähren, und nachdem das Gastgeberteam zwischen der 50. und 55. Minute aus dem 26:26 eine 32:27-Führung gemacht hatte, war die Entscheidung gefallen.
Die Enttäuschung über den Einbruch war groß im SVL-Lager, und man war sich auch darüber im Klaren, dass man die Entschuldigung weder beim harzfreien Ball noch in der angespannten personellen Situation (vier Spieler fielen aus) suchen durfte, sondern einzig und allein bei sich selbst.
 
Es spielten: Alexander Ostrowski (Tor), Yannik Duttke (Tor), Julian Mayer (9/4), Felix Klaus (2), Luis Becker (6), Leon Schumacher (4), Niklas Bäuerle, Daniel Seela, Fabian Selinger (1), Sebastian Stotz (7), Leon Birk (2), Jakob Enderle (n.e.)
 
SVL-Coach Tim Kaupa zum Spiel:
„Ich würde gerne hier stehen und sagen, wie stolz ich auf die Mannschaft bin und dass wir einen unglaublichen Fight hingelegt und verdient gewonnen haben. Leider kann ich das nicht. Bis zur Crunchtime führen wir die komplette Zeit und geben das Spiel dann, wie in den vergangenen Wochen, aus der Hand. Gerade in den kritischen Spielphasen benötigen wir Spieler, die Verantwortung übernehmen und die Mannschaft führen. Wir wollten die Partie heute in der Abwehr gewinnen. Dass wir dann 37 Gegentore bekommen, ist der Wahnsinn und extrem enttäuschend.
In unserer Mannschaft steckt Potenzial. Aber das muss man halt auch konstant über 60 Minuten auf das Spielfeld bringen. Dass wir das momentan nicht schaffen, dafür stehe ich als Trainer an erster Stelle in der Verantwortung. Jeder einzelne ist jetzt gefordert, noch mehr zu investieren, damit wir schnellstmöglich den Turnaround schaffen.“
 
Am kommenden Wochenende ist der SVL spielfrei.