Knockout in der Schlusssekunde
59 Minuten und 58 Sekunden war der SVL, von einer Ausnahme abgesehen, das ganze Spiel über nicht im Rückstand gelegen, dann passierte es: der Treffer zum 27:26 für die Gäste unmittelbar vor der Schlusssirene hinterließ eine tief enttäuschte und niedergeschlagene SVL-Truppe, die es nicht geschafft hatte, nach der eigenen 26:24-Führung wenigstens einen Punkt ins Ziel zu retten, den sie nach einer phasenweise guten Vorstellung verdient gehabt hätte. Solche Last-Second-Entscheidungen sind im Handball keine Seltenheit, doch für den Verlierer immer wieder aufs Neue sehr schmerzhaft.
Wie zuletzt in Neuenbürg kam der SVL sehr gut ins Spiel, war zunächst die bessere Mannschaft, wirkte in Abwehr und Angriff konzentriert und führte so nach 20 Minuten, auch dank eines starken Alex Ostrowski im Tor, mit 13:9. Doch dann gab es, ebenfalls vergleichbar mit der Partie vor einer Woche, einen kleinen Bruch im Spiel. Die Gäste kamen nun immer wieder zu leicht zu Treffern, da die Abwehr nicht kompakt genug agierte. Dennoch führte der SVL zur Pause mit 16:14.
Nach Wiederbeginn fielen die Tore dann zehn Minuten lang in stetigem Wechsel, so dass die Führung bis zum 21:19 in der 41. Minute immer zwei oder drei Tore betrug. Doch im Angriffsspiel ging zusehends die Ordnung verloren, man tat sich immer schwerer, die Gästeabwehr mit spielerischen Mitteln zu überwinden. Das Spiel begann allmählich, aber irgendwie spürbar, sich zugunsten der HSG zu drehen. Der Ausgleich zum 22:22 in der 48. und der erstmalige Rückstand (23:24) in der 53. Minute waren die Folge. Doch wieder einmal zeigte sich, dass sich die SVL-Akteure nicht so leicht unterkriegen lassen. Mit drei Toren in Folge zum 26:24 schien man doch noch mal die Siegerstraße gefunden zu haben, ehe die letzten drei Minuten mit zwei 2-Minuten-Strafen gegen Leon Birk und drei HSG-Treffern eine letzte Wendung zur äußerst unglücklichen und ärgerlichen Niederlage brachten.
Es spielten: Alex Ostrowski (Tor), Robin Heimann (Tor), David Bergen (3), Julian Mayer (6/4), Luis Becker, Felix Klaus, Leon Schumacher (4), Niklas Bäuerle (1), Daniel Seela (4), Sebastian Stotz (4), Jonas Mokrusch, Leon Birk (4).
SVL-Trainer Tim Kaupa zum Spiel:Wenn man bis zur 53. Minute führt und dann in der letzten Minute das Spiel verliert, dann fühlt sich das natürlich scheiße an. Leider schaffen wir es nicht, uns für eine über weite Strecken gute Leistung zu belohnen. Vor der Arbeit der Schiedsrichter habe ich großen Respekt. Dass ich 2-3 Pfiffe gegen Spielende nicht nachvollziehen kann, das muss man mir zugestehen. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wir hatteneinige Möglichkeiten, „den Sack zuzumachen“. Vielleicht ist unsere junge Mannschaft mental noch nicht so weit, wie wir uns das alle gewünscht haben. Aber wir werden jetzt nicht den Spielbetrieb einstellen, sondern weiter an unseren Defiziten arbeiten. Aufgeben kannst du Briefe beim Postamt, aber nicht beim Sport. AproposPost, über die Unterstützung unserer Fans beim nächsten Auswärtsspiel bei Post Karlsruhe würde sich die Mannschaft freuen.
Vorschau: Post Südstadt Karlsruhe – SVL, Sa. 24.10.20, 16.30 Uhr
Am kommenden Samstag tritt unser Team beim Aufsteiger Post Südstadt Karlsruhe an, der mit 5:3 Punkten gut in die Saison gestartet ist und dem SVL alles abverlangen wird. SVL-Fans, nutzt die kurze Anreise, kommt zahlreich in die Rüppurrer Eichelgartenhalle, unterstützt unsere Jungs! Anpfiff 16.30 Uhr!