SVL erschreckend schwach
Ungläubiges Kopfschütteln war die vorherrschende Reaktion der zahlreichen SVL-Fans auf der Tribüne der Eichelgartenhalle ob des Auftritts unserer 2. Herren bei Post Südstadt Karlsruhe 2.Von der ersten Minute an war offensichtlich, dass die Mannschaft nicht die richtige Einstellung an den Tag legte, um mit aller Macht um zwei Punkte zu kämpfen. Eher hatte man den Eindruck, man wolle den Gegner aus dem Tabellenkeller nebenher im Schongang bezwingen. Und so dauerte es schon mal acht Minuten, bis man – nach zuvor vergebenen vier freien Torwürfen – endlich den ersten Treffer erzielte. Doch wer nun gedacht hatte, ein Ruck ginge durch das Team, sah sich getäuscht. Seltsam teilnahmslos wirkten manche Akteure vor allem im Abwehrverhalten, der Angriff wirkte unstrukturiert und harmlos. Torgefahr entstand fast nur, indem man irgendwie den Ball an den Kreis brachte und der sich abrackernde Fabian Selinger dort meist einen Siebenmeter herausholte oder indem man auf die Torjägerqualitäten von Lars Ried vertraute.So musste man mit einem Fünf-Tore-Rückstand in die Pause.Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst überhaupt nichts, und die meisten enttäuschten Fans hatten die Hoffnung wohl aufgegeben, als die Anzeigentafel nach 48 Minuten immer noch ein 22:18 für die Gastgeber zeigte. Dann – nach einer Auszeit – schienen einige in der Mannschaft tatsächlich den Ernst der Lage zu begreifen, und innerhalb von sechs Minuten hatte man den Rückstand egalisiert – 23:23. Dass es dann am Endenicht gelang, die in der letzten Minute erzielte 26:25-Führung zu verteidigen, sondern 2 Sekunden vor dem Abpfiff noch den Ausgleich kassierte, passte ins Gesamtbild dieser erschreckend schwachen Vorstellung. Nachdem nun zum zweiten Mal Punkte gegen schwächere Gegner verschenkt wurden, sollte jedem klar geworden sein, dass auch in dieser Spielklasse Siege mit Leidenschaft und Einsatzfreude erkämpft werden müssen.
Für den SVL, bei dem A-Jugend-Akteur Marco Selinger ein gutes Debüt feierte, spielten: Tristan Schneeweis (Tor), René Duttke (Tor), Thomas Edelmann (2), David Ried, Marc Jahn, Philipp Hiessl (1), Hannes Haas (1), Fabian Selinger (3), Timo Rösch (4), Lars Ried (12/4), Michael Zeyer (2), Marius Neumann, Fabian Schoch, Marco Selinger (1).