Nach dem Wechsel aufgewacht
Es war schon zum Gruseln, was die Zweite ihren nach Mühlacker angereisten Fans 30 Minuten lang zeigte. Sie ließ alles, was den Handballsport ausmacht – Tempo, Leidenschaft, Spielwitz – völlig, vermissen, wirkte leblos, erzielte gerade mal 4 (!) Feldtore und musste sich nicht wundern, dass zur Pause eine 10:7-Führung für die Gastgeber auf der Anzeigetafel stand. Irgendwas muss in der Kabine passiert sein, und sei es auch nur, dass sich jeder einzelne Spieler darüber klar wurde, dass man sich so nicht präsentieren wollte. Denn nach dem Wechsel zeigte sich das Team wie ausgewechselt, setzte den Gegner jetzt viel stärker unter Druck und hatte folgerichtig bereits nach wenigen Minuten den 12:12-Gleichstand erreicht. Doch entschieden war damit noch nichts, die Gastgeber wehrten sich nach Kräften und gaben auch, als der SVL beim 20:16 erstmals mit vier Toren vorne lag, nicht auf. Dass unser Team jedoch nicht wie so oft in der jüngeren Vergangenheit das Spiel in der Schlussphase wieder aus der Hand gab, war insbesondere Timo Röschs gelungenen Einzelaktionen sowie Lars Rieds Treffsicherheit vom 7m-Punkt zu verdanken, die damit in entscheidenden Situationen die Gastgeber immer wieder auf Distanz hielten. Aber auch alle anderen zeigten sich jetzt vor dem gegnerischen Tor konzentriert und treffsicher und zogen damit im Verbund mit einem sich steigernden Torhüter Leonardo Lohrke der BG den Zahn.
Wie wichtig der Sieg – übrigens ohne die kranken, verletzten oder anderweitig verhinderten Marco Selinger, Fabian Selinger, Lennart Ott, Nico Schmauderer, Philipp Hiessl, Philipp Schoch und Andi Edelmann errungen – war, zeigt ein Blick auf die Tabelle, in der sich der SVL mit 4:4 Punkten zunächst mal ins Mittelfeld vorgeschoben hat.
Es spielten: Leonardo Lohrke (Tor), Andreas Kurrle, Lars Ried, Felix Diebold, Timo Rösch, David Knopf, Frederik Ried, Jonas Mokrusch, Thomas Edelmann, Christian Kramer, Christian Leins.