
Schwache Vorstellung
Eine volle Halle, zwei Mannschaften, von denen man weiß, dass sie gut Handball spielen können – alles war angerichtet für einen schönen Handballabend. Den gab es dann auch, aber leider nur für die Gäste aus Neuenbürg, die mit einem verdienten 31:24-Sieg beide Punkte aus der Jahnhalle entführten.
Für die SVL-Fans hingegen geriet die Partie zu einer großen Enttäuschung, zu dürftig war vor allem die spielerische Leistung der Heimmannschaft. Zu wenige klare Aktionen, kaum herausgespielte Torchancen, dazu schwache Torwürfe, so präsentierte sich der SVL bereits in der Anfangsphase. Die Gäste bestimmten so das Spiel von Beginn an und lagen bereits während der ersten Halbzeit fast ständig mit zwei bis drei Toren vorne. Immerhin gelang es den Wowra-Schützlingen, immer wieder daran zu bleiben und mit nur einem Tor Rückstand in die Halbzeitpause zu gehen.
Die Hoffnung, mit Wiederanpfiff würde ein Ruck durch die Mannschaft gehen, wich recht schnell der Einsicht, dass das Spiel zunächst genauso weiterlief wie in den ersten 30 Minuten. Vorne mühte man sich zu Toren, hinten ließ man den Neuenbürgern zu viel Freiräume, und so lief man weiterhin einem zunächst knappen Rückstand hinterher, kämpfte sich immer wieder auf ein Tor heran, war jedoch nicht in der Lage, dem Spiel eine Wende zu geben. Dazu trug auch eine mangelhafte Chancenverwertung bei, zu häufig scheiterten die SVL-Schützen am zugegebenermaßen stark haltenden Gästetorhüter.
Endgültig auf die Verliererstraße geriet unser zusehends kopflos agierendes Team zwischen der 41. und 48. Minute, als der Rückstand von 18:20 auf 19:25 anwuchs. Als es nach 52 Minuten sogar 20:27 stand, schien alles klar zu sein, ehe die beiden besten SVL-Schützen Julian Mayer und Frederik Ried mit jeweils zwei Treffern auf 24:27 verkürzten und damit ein schwaches Hoffnungsfünkchen entfachten – immerhin waren noch mehr als zwei Minuten auf der Uhr. Dass es durchaus möglich ist, in dieser Zeit noch vier Tore zu erzielen, zeigten dann leider jedoch nur die Gäste, die gegen einen resignierenden SVL ihren Vorsprung bis zur Schlusssirene noch auf sieben Tore ausbauen konnten.
Der SVL, für den das Erreichen einer der ersten vier Plätze wegen der Neuordnung der Ligen elementar wichtig ist, liegt im Moment mit 23:13 Zählern auf Rang drei und hat vier Minuspunkte Vorsprung auf die Konkurrenten. Am nächsten Wochenende ist das Team spielfrei, ehe es am 30.3. mit dem Heimspiel gegen Walzbachtal weitergeht.
Enttäuscht zeigte sich SVL-Trainer Robert Wowra: „Die Niederlage fällt am Ende zu hoch aus, aber ist verdient. Zu wenige Spieler haben Normalform erreicht, was sich insbesondere an der schwachen Chancenverwertung widergespiegelt hat. Neuenbürg hat das am Ende sehr routiniert zu Ende gespielt.
Es sollte jedem klar sein, dass wir das härteste Schlussprogramm mit Spielen gegen den Ersten und Zweiten haben. Das bedeutet, dass wir nach der erneuten Spielpause gegen Walzbachtal 2 und Sulzfeld/Bretten unbedingt doppelt punkten müssen, ansonsten droht uns ein Absturz ins unglaublich breite Tabellenmittelfeld. Da wird aus Tabellenplatz 3 auch ganz schnell Platz 7.“
Robin Heimann (Tor), Leonardo Lohrke (Tor), Jonas Mokrusch, Daniel Seela (4), Leon Schumacher (1), Julian Mayer (9/4), Sebastian Stotz, Simon Leufen, Alexandru Vulpe (2), Luis Becker (3), Frederik Ried (5), Sorin Dinescu, Felix Diebold, Levon Manuel.