Ein erdbebensicheres Kartenhaus
Da Trainerwünsche bekanntermaßen nicht unerfüllt bleiben sollen, stand für das Heimspiel der SVLadies gegen Pforzheim/Eutingen kein geringeres Ziel im Raum als zwei Punkte zu holen. Gegen die altbekannten und durchaus gefürchteten Gäste kein kleines Vorhaben.
Gleich zu Beginn zeigte sich, dass hier keine Taschenspielertricks helfen. Beide Mannschaften agierten gewieft, knallhart und auf Augenhöhe reichte man sich die Führung hin und her. Der erste Ausgleich gelang in der ersten Spielminute (1:1) und im Laufe des Spiels sollten 11 weitere Ausgleichstreffer folgen.
Nicht nur die Spielerinnen zogen von Zeit zu Zeit überraschende Asse aus dem Ärmel, auch farbige Karten fielen zahlreich. Zur Halbzeit hatten sich beide Seiten je eine Disqualifikation eingehandelt, die Gäste aber einen papierdünnen Punktvorsprung erkämpft (11:12). Für Teil 2 sollten die Karten neu gemischt werden, um das Spiel zu drehen.
Mit frischem Mut schritten die Gastgeberinnen zur Tat. Auf das 12:12 (31. Minute) folgte das 14:14 (38. Spielminute), eh die SVLadies nun wieder in Führung gingen. Ähnlich der ersten Halbzeit, jedoch auch ohne sich weiter abzusetzen.
Während des gesamten Spiels war keins der Teams je mehr als zwei Stiche voraus.
Die Schlussphase des engen Duells war dementsprechend hitzig (20:20, 55. Spielminute). Geprägt vom unbeugsamen Willen der Ladies und der großartigen Unterstützung der Langensteinbacher Tribüne zeigte sich, dass Kartenspielen Teamsport ist. Die Langensteinbacherinnen kämpften gemeinsam mit großem Siegeshunger und standen zusammen füreinander ein wie selten. Mit jedem Wurf wurde deutlich, dass bei so einer engen Kiste auch schnell alles zusammenfallen kann wie ein Kartenhaus. Doch glücklicherweise hielt das Handballuniversum ein solides Blatt für die SVLadies bereit. Sie gingen weiterhin all in und ließen keine Gelegenheit aus, das Spiel noch spannender zu gestalten als nötig (22:22, 57. Minute).
Erst als der Ball zum Schlusspfiff sicher außerhalb des Langensteinbacher Tors gefangen war, stand fest, dass der schwarze Peter nicht mehr aufgedeckt wird und dass diese zwei Punkte in Langensteinbach bleiben. Uno, Uno!
Es spielten:
Anna-Lena Schumacher, Kristin Bach, Luisa Schumacher (8), Selma Hünecke, Julia Bessler (4), Manuela Dittler (1), Geanina Vulpe (3), Rebecca Rank, Svenja Uhl, Friederike Kunz (4), Ramona Haas (2), Tanja Friesicke (1)